Netzwerken ist gut – aber echte, belastbare Teams, bei denen jeder weiß, was man selbst und was der andere macht und gut kann, sind eine Wohltat für viele, da man Aufgaben verteilen kann und sich mit dem befasst, was einem am besten liegt.
So war es mit Holger und Annett, die sich bei einer Weiterbildung für Selbstständige trafen. Er fiel auf durch ruhige, präzise Fragen und Anregungen, sie durch Spontanität, Aktivität und profunde Kenntnisse. Sie ergänzten sich und fanden die Idee als Team ein gutes Produkt zu vermarkten ausgesprochen reizvoll. Da sie beide gute Erfahrungen mit Graphologie hatten, bezogen sie mich ein in Ihre Entscheidung. „Sind wir ein gutes Team? Wo müssen wir aufpassen, damit wir reibungsarm miteinander arbeiten können?“
Was die Schriftanalyse ergab:
Er ist ausgesprochen sorgfältig, legt Wert auf Systematik und Planung und absolute Berechenbarkeit. Das kann auch umständlich wirken, doch das Resultat ist gut: er wirkt solid, vertrauenswürdig und kann sein Wissen auch überzeugend darlegen.
Das jedoch kann zum Problem werden, da er diese Darstellung geradezu zelebriert. Wem das zu ausführlich oder dominant ist, der hat ein Problem mit ihm.
Sie ist ein kommunikatives Energiebündel, die sicher und locker auf die Menschen zugeht, sie gewinnt, mit ihrem Charme und ihren Kenntnissen überzeugt. Da kann es vorkommen, dass nicht alles auf den Punkt gelingt, nicht alle Informationen konkret abrufbar sind, doch das passt zu ihrer schwungvollen Art und beeinträchtigt ihr Tun kaum.
Beide brauchen Publikum, Kunden, und reine Schreibtischtätigkeit ohne echte Gegenüber macht das Leben reizlos für ihre Egos. Er benötigt für vieles mehr Vorbereitung, dafür hat er alles da. Sie ist viel spontaner und ein gewisses Improvisieren ist geradezu motivierend für sie, ihre Spontanität zu zeigen.
Nein, diese beiden sind kein gutes Team. Die Überlegung, gemeinsam zu arbeiten haben sie nicht in die Tat umgesetzt, sie sind zu verschieden und wären einander doch Konkurrenten in der Außenwirkung.